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Lufthansa oder nichts

Insolvenzantrag für Niki liegt bereit

Der Generalbevollmächtigte von Air Berlin malt den Teufel an die Wand: Eine Alternative zur Übernahme durch Lufthansa gebe es nicht, sagt er. Es drohe die Insolvenz von Niki.

Auch der Generalbevollmächtigte von Air Berlin macht öffentlich Druck auf die EU-Wettbewerbsbehörden. Er bereite sich auf die Insolvenz von Niki vor, erklärte Frank Kebekus der Zeitung Handelsblatt. «Den Antrag dafür habe ich schon vorbereitet, er liegt auf der Fensterbank.» Wenn die Lufthansa die Finanzierung der österreichischen Fluglinie einstelle, müssten die Flugzeuge der Air-Berlin-Tochter noch am selben Tag am Boden bleiben, erklärte er.

Genau das könnte passieren, sollte die EU-Kommission tatsächlich eine vertiefte Überprüfung der Übernahme von Niki durch Lufthansa anordnen. «Dann wären nicht nur weitere 1.000 Arbeitsplätze bedroht. Wir gehen auch davon aus, dass bis zu 60.000 Passagiere täglich betroffen wären und rund 800.000 Tickets wertlos würden», so Kebekus. Brüssel ist auch nach Zugeständnissen durch Lufthansa in Sachen Slots aus wettbewerbsrechtlichen Gründen momentan offenbar noch nicht bereit, den Deal zu akzeptieren.

Entscheidungsfindung in Brüssel beschleunigen

Für Kebekus ist die Übernahme durch einen anderen Interessenten nicht mehr wahrscheinlich. British-Airways-Mutter IAG habe klar gemacht, «dass es kein neues Angebot geben wird.» Auch in Bezug auf die Gespräche mit Condor-Mutter Thomas Cook ist er skeptisch. Als Alternative sieht er nur noch die Insolvenz, einen Plan C gibt es also nicht. Mit den drastischen Aussagen soll wohl auch die Entscheidungsfindung der EU beschleunigt werden.