Letzte Aktualisierung: um 21:09 Uhr

Iran wettert gegen Iata

Die Weltorganisation der Airlines hat Iran Air von ihrem Zahlungssystem abgehängt. Das stellt die Fluglinie vor riesige Probleme.

Die Antwort kam postwendend. «Ich schreib dem Iata-Generalsekretär einen Protestbrief» erklärte Iran-Air-Chef Farhad Parvaresh gemäß der Nachrichtenagentur Isna. Die Weltorganisation der Airlines sei eine nichtstaatliche Vereinigung und daher nicht an die Sanktionen der USA gebunden. Schließlich zahle auch Iran Air zur Finanzierung der Iata Gebühren. Zudem verstoße die Maßnahme gegen die Statuten der Iata und internationales Recht.

Die Iata hatte Anfang Oktober beschlossen, Iran Air vom internen Zahlungssystem abzuhängen. Dadurch wird es der Airline massiv erschwert, im Ausland Passagiere zu bedienen. Denn der so genannte Billing and Settlement Plan dient als zentrale Verrechnungsstelle für Fluglinien und autorisierte Reisebüros. Entfällt dieser Zugang, müssen jeder Zwischenhändler und auch andere Airlines direkt mit der iranischen Fluggesellschaft abrechnen.

Auf Druck der USA

Die Organisation tat das aufgrund verschärfter Sanktionen der USA, welche auf die Unterbindung von Finanzströmen zielen. Washington will Teheran so zur Beendigung des Atomprogramms zwingen. Die Iata erklärte ihrerseits, die Folgen einer Nichtbeachtung des Aufrufs aus Washington hätte viel weiter reichendere Folgen gehabt, als den Ausschluss von Iran Air.

Zugleich dreht Washington die Schraube auch anderswo an: Mahan Air unterstütze die Al-Kuds-Einheit der iranischen Revolutionsgarden, die hinter Attentatsplänen gegen den saudischen Botschafter in Washington stecken soll, erklärte das amerikanische Finanzministerium. Alle Guthaben und Geschäftsbeziehungen on US-Bürgern und Firmen mit der Airline sind deshalb ab sofort verboten. Mahan Air fliegt zwar nicht in die USA, unterhält aber mehrere Verbindungen von Teheran nach Asien und Europa – darunter auch nach Düsseldorf.