Letzte Aktualisierung: um 11:25 Uhr

Das Wunder von Hawaii

Mohammed Rashid kommt frei. Der Terrorist riss 1982 mit seiner Bombe ein Loch in eine Boeing B747 von Pan Am. Der Jumbo flog noch Jahre weiter.

Am Mittwoch (20. März) wird der Jordanier freikommen. Elf Jahre lang saß Mohammed Rashid dann in den USA in einem Gefängnis, zuvor war er bereits in Griechenland acht Jahre lang in Haft. 2002 hatte ihn ein Gericht in Washington DC nach einem ersten Prozess in Athen erneut des Terrorismus verurteilt. Der Mann war Mitglied der Organisation 15. Mai, welche mit Terroranschlägen gegen die Vereinigten Staaten und Israel der palästinensischen Sache dienen wollten. Rashid schmuggelte 1982 eine Bombe unter den Sitz einer Boeing B747-100 von Pan American Airlines, die Flug PA830 von Tokio Narita nach Honolulu durchführte. Rund 225 Kilometer vor Hawaii auf 11’000 Metern über dem Meer zündete der Sprengsatz.

Mit der Freilassung Rashids kommt die Erinnerung zurück: an ein ebenso tragisches wie spektakuläres Ereignis. Bei der Explosion an Bord der Maschine mit 274 Passagieren starb ein japanischer Teenager, 15 weitere Menschen wurden verletzt. Die Bombe riss zudem ein Loch von rund 30 mal 90 Zentimetern in den Boden zwischen Passagierkabine und Frachtraum. In der Kabine entwickelte sich dichter Rauch und es kam zu einem Druckabfall. Kapitän James E. (Skipper) O’Halloran III leitete umgehend einen steilen Sinkflug ein. Zwanzig Minuten nach dem Vorfall landete er den Jumbo-Jet ungeachtet der Probleme sicher in Honolulu.

USA, Europa, Afrika

Trotz des Schadens am Flugzeug tat die Boeing B747-100 nach dem Vorfall noch Jahre ihren Dienst – bei diversen Fluglinien. Die 1970 von Boeing ausgelieferte Maschine flog repariert noch sechs Jahre lang mit der Kennzeichnung N754PA für Pan Am weiter durch die Welt. Dann ging sie als LX-FCV an Cargolux, welche sie aber umgehend an Lion Air weiterleaste. Auch dort blieb die Maschine nicht lange. Sie wechselte nach einem Jahr zu Air France und wenige Monate später zu Corsair und wurde nun zu F-GIMJ. Bei der französischen Fluggesellschaft verblieb sie dann auch – mit Ausnahme eines Mini-Abstechers in die Flotte von Air Afrique – bis der Jumbo-Jet 1994 in Rente ging. Von ihrer bewegten Vergangenheit wussten wohl die wenigsten Passagiere.

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