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Fotoserie

Die Nicht-Welt der Ankunftshallen

Der Berliner Fotograf Gerrit Sievert dokumentiert den Teil vom Flughafen, den die meisten Reisenden ganz schnell wieder verlassen: die Ankunftshallen.

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Gerrit Sievert bringt seine Kamera in Position, stellt Blende und Belichtungszeit ein, dann geht er durch die Tür in die Ankunftshalle. Der Fotograf stoppt kurz, drückt zwei oder drei Mal auf den Auslöser, dann läuft er weiter. Er will nicht inszenieren, nicht auffallen.

Immer wenn der Berliner an einem Flughafen landet, ist das sein Ritual: Er fotografiert den Augenblick, in dem er die Ankunftshalle betritt. «Das ist ein Übergangsmoment», erklärt er. «Man ist nicht mehr am alten Ort, aber auch noch nicht am neuen. Das Flugzeug spuckt einen aus in eine Nicht-Welt.» Egal wo auf der Welt, die Architektur der Ankunftshallen auf internationalen Flughäfen ähnelt sich in seinen Augen überall, jeweils «mit ihrer eigenen Trostlosigkeit», so Sievert.

Eine Vorliebe für Tegel

Abflugbereiche nimmt Sievert als «glitzernde Shopping-Inszenierungen» wahr. Bei der Ankunft wundert er sich, warum die Flughäfen die Hallen nicht etwas freundlicher gestalten. «Schließlich ist das die erste Visitenkarte einer Stadt.» Unterschiedlich sind die Menschen, die warten. «Je wärmer das Land, desto mehr ist los», sagt Sievert.

Der Fotograf mag Flughäfen, die noch nicht schick und renoviert sind. «Tegel ist nicht schön, aber trotzdem einer meiner liebsten», sagt er. «Kein anderer ist so effizient in der Passagierführung. Außerdem ist er nicht Teil dieser komplett durchkommerzialisierten Flughafenwelt.»

In der Bildergalerie oben sehen Sie Sieverts Ankunftshallen-Bilder. Mehr von dem Fotografen gibt es auf seiner Webseite.