Letzte Aktualisierung: um 22:35 Uhr

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So will der Flughafen Wien besser werden

Vier Sterne sind dem Flughafen Wien nicht genug. Er baut deshalb um und aus. 10'000 Quadratmeter neue Laden- und Gastronomieflächen sowie ein neues Gebäude bekommt der Flughafen bis 2023.

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Von Wien kann Berlin viel lernen. Auch in der österreichischen Hauptstadt gab es beim Bau des Flughafens einen großen Skandal. 2005 begann man in Schwechat mit der Errichtung eines neuen Terminals, das den Projektnamen Skylink trug. Doch nach und nach kam es zu immer längeren Verzögerungen und die Kosten des Baus wuchsen immer weiter in die Höhe. «Skylink ist längst so etwas wie ein Mahnmal beispielloser Misswirtschaft, die den Flughafen in die wohl schwerste Krise seiner Geschichte gestürzt hat», schrieb 2010 das österreichische Magazin Profil.

Statt im Juni 2008 wurde das Gebäude schließlich im Juni 2012 als Terminal 3 eröffnet. Soweit ist BER noch nicht. Aber immerhin sieht man am Beispiel, dasss man trotz schwierigem Start noch ans Ziel kommen kann. Nicht nur Berlin-Brandenburg kann davon lernen, auch Wien selbst.

Zwei Jahre lang wird genau gerechnet

Am Montag (4. April) hat der Flughafen ein neues Ausbauprojekt im Umfang von 500 Millionen Euro vorgestellt. Und das Management tat dabei alles, um eine Wiederholung des Debakels zu verhindern. Die Vorbereitung eines Bauprojekts sei «ganz, ganz wesentlich. Das ist eine der Lehren, die wir aus den Problemen bei der Errichtung des Terminal Skylink gezogen haben», erklärte Flughafenchef Julian Jäger.

Die kommenden zwei Jahre wird denn auch einfach nur geplant und durchgerechnet. Am Ende will die Führung aus mehreren Varianten die «wirtschaftlich und funktional Beste auswählen». Das Ziel des Flughafens ist dabei klar: Man will von einem Vier- zu einem Fünf-Sterne-Airport werden. Dabei geht es um die Bewertung beim Bewertungsunternehmen Skytrax.

Bereit für den Airbus A380

Bei der Erneuerung sollen die alten Gebäudeteile – Pier Ost und Terminal 2 – modernisiert werden. Außerdem sollen neue Funktionen wie eine zentrale Sicherheitskontrolle für B-, C- und D-Gates, und bis zu 10.000 m² zusätzliche Shopping- und Gastronomieflächen hinzukommen. Das Angebot wird so um die Hälfte zunehmen. Hinzu kommt ein neues Gebäude als Süderweiterung von Terminal 3. Zusätzlich will Wien am Pier Ost eine zweistöckige Andockmöglichkeit für den Airbus A380 schaffen, der ab Sommer 2016 am Flughafen fliegen soll.

Realisiert werden sollen sämtliche Änderungen bis zum Jahr 2023, teilt der Flughafen mit. Einmal abgeschlossen, erhofft man sich eine deutlich erhöhte Rentabilität, die auch die hohen Investitionen rechtfertigt. Das will man unter anderem auch schaffen, indem man durch ökologischere Energiestandards die Betriebskosten senkt.