Letzte Aktualisierung: um 16:48 Uhr

Absturz in Ägypten

Eurowings verlässt Sharm El-Sheik

Der Lufthansa wird es zu gefährlich. Ihre Airline Eurowings fliegt vorerst nicht mehr an das ägyptische Ferienziel Sharm El-Sheik. Die schweizerische Schwester Edelweiss hingegen hält an der Destination fest.

Immer mehr Länder und Fluglinien reagieren. Nachdem bereits Großbritannien verkündet hatte, dass die Fluggesellschaften des Landes nicht mehr nach Sharm El-Sheik fliegen dürfen, gibt nun auch die Lufthansa bekannt, dass alle ihre Airlines das Ziel nicht mehr anfliegen. Betroffen sind wöchentliche Flüge von Eurowings ab Köln. Die Einstellung der Flüge sei eine vorsorgliche Maßnahme, die bis auf weiteres gelte.

Gemeinsam mit dem deutschen Auswärtigen Amt und den Veranstaltern sei man dabei, sich um die vor Ort befindlichen Fluggäste zu kümmern und deren Rückflüge aus Sharm El-Sheik zu organisieren. Dasselbe tun auch die britischen Airlines und Behörden. Germania steuert Sharm El-Sheik vorläufig weiterhin an. Die deutsche Fluglinie fliegt ab Berlin und München an den ägyptischen Badeort. «Wir beobachten die Situation vor Ort derzeit ganz genau und stehen mit allen Behörden und Stellen in permanentem Kontakt um sofort angemessen reagieren zu können, wenn sich weitere Entwicklungen ergeben», so eine Sprecherin.

Flughafen hat Sicherheit erhöht

Eigentlich hatte auch die Schweizerische Edelweiss, die ebenfalls zur Lufthansa-Gruppe gehört, laut der Mitteilung nicht mehr nach Sharm El Sheick fliegen sollen. Doch wie die Fluggesellschaft nun mitteilte, hält sie an den Flügen fest. «Wir sind eine Airline der Lufthansa Group, aber wir sind auch eine Schweizer Airline», so ein Sprecher zu aeroTELEGRAPH. Man habe sich mit den zuständigen Schweizer Behörden abgesprochen und dann entschlossen, weiter nach Sharm El Sheick zu fliegen. «Dort sind bei uns die höchsten Sicherheitsvorkehrungen in Kraft.» Der Flieger am Donnerstag Morgen werde pünktlich abheben und sei voll.

Bereits seit dem vergangenen Samstag, 31. Oktober 2015, umfliegen die Fluggesellschaften der Lufthansa-Gruppe wie auch Air France und Emirates den Sinai. Das tut auch Germania. «Die Sicherheit unserer Fluggäste und Crews steht an oberster Stelle. Deshalb haben wir und dazu entschieden, dieses Gebiet bis auf weiteres weiträumig zu umfliegen und unsere Flugrouten für Flüge von und nach Ägypten entsprechend angepasst», so die Sprecherin.

Unklare Absturzursache

Immer noch ist unklar, was genau zum Absturz des Airbus A321 der russischen Metrojet führte. Doch immer mehr Behörden erklären nun, dass es sehr wahrscheinlich sei, dass eine Bombe an Bord den Flieger zum Absturz brachte.  US-Experten sprechen offen davon, dass ein IS-Insider als Mitarbeiter der Airline eine Bombe an Bord platziert haben könnte. Der Flughafen Sharm El-Sheik stand wegen der Sicherheitskontrollen, die schlechter als westlicher Standard sein sollen, schon länger in der Kritik. Nun hat er die Sicherheitsmaßnahmen massiv erhöht.