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El Al hofft auf Billigtochter Up

Die Konkurrenz macht El Al schwer zu schaffen. Mit der Lowcost-Anbeiterin Up will man nun Marktanteile von Easyjet und Co. zurückgewinnen.

Auf der himmelblauen Boeing 737-800 prangen frech weiße Wölkchen. Nur die Heckflosse mit dem dunkelblauen Davidstern lässt noch erahnen, dass dies eigentlich ein Flugzeug von El Al ist. Mit dem erfrischenden Look verpackt die israelische Traditionsairline ihre neue Billigtochter Up, die am Sonntag (30. März) offiziell lanciert wurde.

Jungfernflug LY2371 startete am Flughafen Tel Aviv Ben Gurion in Richtung Berlin-Schönefeld. Künftig wird Up die Strecke bis zu zwölf Mal pro Woche bedienen. Neben der deutschen Hauptstadt fliegt die neue Billigfluglinie auch nach Budapest, Larnaca, Kiew und Prag. 52 wöchentliche Flüge sind es insgesamt. Die Flotte von Up besteht vorerst aus fünf Boeing 737-800.

El Al hat noch immer einen miesen Ruf

Up soll El Al helfen, wieder auf die Beine zu kommen. Eine überalterte Flotte, das Fehlen einer Allianz und ein erratischer Flugplan machten die Fluggesellschaft in den letzten Jahren für Reisende immer unattraktiver. Selbst bei israelischen Kunden besaß sie keinen guten Ruf mehr. Miesen Service, alte Flugzeuge und zu hohe Preise beklagen Passagiere etwa auf dem Bewertungsportal Skytrax. 2013 schrieb die Fluggesellschaft nach einer ersten Kurskorrektur zwar erstmals seit langem wieder einen Gewinn. 25,4 Millionen Dollar betrug der Überschuss. Im Vorjahr stand unter dem Strich noch ein Minus von 18 Millionen.

Doch über den Berg ist El Al damit nicht. Denn die Konkurrenz durch Billiganbieter wie Easyjet und Vueling setzt der israelischen Nationalairline weiterhin zu. Die Marktöffnung durch das Opensky-Abkommen mit der EU wird die Situation zusätzlich verschärfen. Längst kündigte auch Ryanair Interesse an Flügen ins Heilige Land an.

Veränderte Kundenbedürfnisse

Die israelische Antwort bietet billige Tarife. Für Sitzplatzreservationen und Gepäck muss aber separat gezahlt werden. Das Angebot komme gut an, sagt El-Al-Chef David Malmon. «Seit dem Verkaufsstart verkauften wir 180’000 Flugsegmente». Da sei ein eindrückliches Resultat. Mit Up reagiere man auf veränderte Kundenbedürfnisse und leite eine Veränderung ein.

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