Letzte Aktualisierung: um 16:57 Uhr

Flugbegleiter verkaufen Israel

Hähnchen, Nudeln oder Zionismus? El Al lässt ihre Flugbegleiter an nordamerikanischen Unis als Botschafter Israels auftreten.

Während andere Berufskollegen sich ins Nachtleben und Shoppingabenteuer stürzen, heißt es für die Angestellten der israelischen Fluggesellschaft künftig arbeiten – im Dienste des Staates. Die Flugbegleiter nehmen an Gesprächsrunden an Universitäten, in jüdischen Gemeinden oder bei Organisationen in Nordamerika teil. Dort sollen sie als Botschafter der Heimat auftreten. «Wir werden das Israel präsentieren, das wir lieben und kennen – eine gemischte, offene Gesellschaft mit einer lebendigen Demokratie, einer außerordentlich Kultur der Freundlichkeit und Innovation und einer der stärksten Volkswirtschaften der Welt», erklärte Projektleiter Alon Futterman gegenüber der Zeitung Jerusalem Post.

Das Programm wurde von El-Al-Chef Eliezer Shkedy zusammen mit der Jewish Agency initiiert, der offiziellen Einwanderungsbehörde des Staates Israel. Mühe, Freiwillige dafür zu finden, hat die Fluggesellschaft offenbar nicht. Bereits Hunderte von Stewardessen und Stewards hätten sich gemeldet, um mitzumachen, wie das Nachrichtenportal Ynet News meldet. Die ersten hätten nun bereits ein intensives Ausbildungsprogramm absolviert, um ihre Botschaft an den Veranstaltungen verbreiten zu können. «Das Projekt ist so einzigartig, weil es von Leuten getragen wird, die zu Leuten sprechen» so Futterman weiter. Die Teilnahme ist für die Angestellten freiwillig. Auch sei das Programm «apolitisch», so die Veranstalter.

So alt wie der Staat selbst

El Al ist die nationale Fluggesellschaft Israels. Seit 2004 ist sie jedoch nicht mehr in Staatsbesitz. Mit einer Flotte von 39 Boeing-Flugzeugen, davon 13 Boeing B737-700 und B737-800 fliegt sie über 50 Destinationen auf fünf Kontinenten an. El Al (übersetzt etwa: himmelwärts) wurde 1948 kurz nach der Staatsgründung ins Leben gerufen, der erste offizielle Flug fand im Juli 1949 statt.