Letzte Aktualisierung: um 9:39 Uhr

Sexuelle Belästigung

Donald Trump und der Streit um die Armlehne

Eine Frau behauptet, Donald Trump habe sie auf einem Flug von Braniff sexuell belästigt. Im Zentrum des Falls steht eine Armlehne.

Die abschätzigen Aussagen von Donald Trump über Frauen und die nicht abreißenden Gerüchte über unangemessene Avancen des republikanischen Präsidentschaftskandidaten beherrschen seit Tagen den Wahlkampf in den Vereinigten Staaten. Während der letzten TV-Debatte verteidigte sich der Milliardär, er habe die Dinge über Frauen zwar wirklich gesagt, aber sie niemals getan.

Daraufhin meldeten sich mehrere Frauen, die das Gegenteil behaupten. Eine davon ist Jessica Leeds, eine heute 74-jährige New Yorkerin. Sie behauptet in der New York Times, Trump habe sie in den späten Siebzigerjahren, frühen Achtzigerjahren auf einem Flug von Braniff International Airways nach New York sexuell belästigt. Leeds war damals beruflich unterwegs und wurde in die First Class upgegradet. Sie wurde dort neben Trump gesetzt.

«Es war ein Übergriff»

Der Flug begann ganz normal. Leeds und Trump plauderten. Doch nachdem das Essen abgeräumt worden war, so die sehr überlegt und fit wirkende Rentnerin, habe Trump plötzlich die Armlehne hochgeklappt und sie begonnen unsittlich zu berühren. «Seine Hände waren überall». Trump habe ihre Brüste begrapscht und seine Hand ihren Rock hochgefahren. Sie sei da In den hinteren Teil des Flugzeuges geflüchtet. «Es war ein Übergriff», so Leeds.

Eine Sprecherin von Trump versuchte schnell, Leeds als Lügnerin hinzustellen. Die Armlehnen der Boeing 727 von Braniff Airways seien gar nicht verstellbar gewesen. Darum sei die Geschichte gar nicht möglich. Die gemeinnützige Braniff Foundation, eine Vereinigung von Fans der legendären Fluglinie, gab daraufhin aber Bilder von Erstklass-Sitzen und ein Crew-Manual von damals frei, die klar zeigen, dass die Armlehnen verstellbar waren.

Boeing 727 statt 707

Die Diskussion um dieses Details wird dennoch weitergehen. Denn Leeds erinnerte sich daran in einer Boeing 707 geflogen zu sein. Doch diese Jets flogen gar nicht mehr für Braniff als das Ereignis sich zugetragen haben soll. Es wurden Boeing 727 eingesetzt.