Letzte Aktualisierung: um 8:29 Uhr

Zoll konfisziert Skywork-Flieger

In Saarbrücken wurden zwei Flugzeuge der Schweizer Regionalfluglinie beschlagnahmt. Offenbar gingen bei Skywork Formalitäten vergessen.

Es ist eine dieser Geschichten, zu der sich keiner der Betroffenen so richtig äußern will. Dennoch ist sie wahr. In Deutschland wurden am vergangenen Freitag zwei Flugzeuge aus der Flotte von Skywork konfisziert. «Das Hauptzollamt Saarbrücken hat am 31. Januar 2014 zwei Flugzeugen die Ausreise aus Deutschland untersagt, um steuerrechtlich relevante Einzelheiten abklären zu können. Die Überprüfungen dauern derzeit noch an», erklärt eine Sprecherin der Behörde gegenüber aeroTELEGRAPH.

Gemäß dem Fachportal Austrian Aviation handelt es sich bei den beiden Maschinen um die HB-JGA und HB-JIK. Für jedes Flugzeug, das aus einem Nicht-EU-Staat in die Europäische Union einreise, müssten zollrechtliche Formalitäten erfüllt werden, erklärt die Zoll-Sprecherin. Hier müssten noch weitere Abklärungen getroffen werden. Mehr will sie unter Verweis auf das Steuergeheimnis nicht sagen. Typische Pflichtverletzungen in solchen Fällen seien aber Fristüberschreitungen oder nichtgenehmigte Warenbehandlungen.

Kein Kommentar bei Skywork und der Leasingfirma

Bei Skywork will man sich nicht zum Fall äußern. «Die Flugzeuge sind nicht im Besitz von Skywork Airlines und auch nicht im Flugplan eingeplant», erklärt ein Sprecher der Schweizer Regionalairline. Er verweist an den Eigentümer. Doch auch bei der BTV Leasing, einer Tochter der Bank für Tirol und Vorarlberg, mag man nichts sagen. «Dazu wollen wir uns nicht weiter äußern», so ein Sprecher zu aeroTELEGRAPH.

Mit der einen der beiden Maschinen hatte Skywork beziehungsweise BTV Leasing erst kürzlich Probleme. Die Air-Berlin-Tocher Luftfahrtgesellschaft Walter LGW hätte zwei Dash 8-400 von der Schweizer Regionalfluggesellschaft leasen sollen, um damit Strecken im Auftrag ihrer Mutter zu bedienen. Doch bei der Abnahmekontrolle entdeckte LGW Schäden an der Dash 8 mit der KennzeichnungHB-JIK durch frühere Lackierungsarbeiten.

Deal mit LGW gefährdet

Offenbar wurden beim Entfernen alter Farbe in der Schweiz auch gleich Nieten abgeschliffen. Damals erklärte Skywork zwar, nach Behebung der Mängel werde der Deal mit LGW wie geplant umgesetzt. «Der Prozess wird weitergeführt und die Auslieferung wird erfolgen», so ein Sprecher. Nach dem Versuch der Rückführung der Maschinen in die Schweiz ist das aber nicht mehr so sicher.