Letzte Aktualisierung: um 22:35 Uhr

Boeing hilft Nigeria

Der Flugzeugbauer unterstützt das Land beim Aufbau einer soliden Luftfahrt-Infrastruktur - auch aus Eigeninteresse.

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Die Sicherheit der Flughäfen und Fluggesellschaften Afrikas steht in der Kritik. Schlechte Infrastruktur, überalterte Flotten, viele Unfälle – das alles keine vertrauenserweckenden Anzeichen. Den letzten großen Rückschlag musste Nigeria hinnehmen. Anfang Juni dieses Jahres stürzten Maschinen der nigerianischen Allied Air in Ghana und von Dana Air ab. Mehr als 150 Menschen kamen an jenem Wochenende ums Leben. In Nigeria will man nun handeln. Das Land bekommt dabei Hilfe aus den USA.

Der Flugzeugbauer Boeing erarbeitete gemeinsam mit dem nigerianischen Luftfahrtministerium einen Aktionsplan , mit dem Nigeria zu einem Knotenpunkt für Zivilluftfahrt und Training werden soll. Es gibt einiges zu tun. Unter anderem will Boeing Reparatur-und Wartungs-Stationen im ganzen Land errichten und ein eigenes Schulungszentrum aufbauen, in dem Aviatik-Fachkräfte angelernt werden, berichtet die Zeitung Businessday.

Frühwarnsystem

Außerdem wollen die Amerikaner die Flotten der Airlines des Landes genau untersuchen und dann bei einer radikalen Erneuerung behilflich sein. Sie wollen dabei ein Konzept entwickeln, das den nigerianischen Airlines dabei hilft, ihre Flotten angemessen zu erweitern, zu managen und flugtüchtig zu halten. Außerdem soll eine Art Frühwarnsystem entwickelt werden, das frühzeitig bemerkt, wenn eine Fluggesellschaft ihren Betrieb nicht mehr ordnungsgemäß und nach internationalen Sicherheitsstandards durchführt. Sämtliche bestehenden Standorte, ob Wartung, Technik, Ausbildung, sollen die Boeing-Fachleute genauestens untersuchen – und im Zweifel komplett umkrempeln.

Aus reiner Nächstenliebe greift Boeing Nigerias Behörden sicher nicht unter die Arme. Immerhin gehört Afrika trotz aller Probleme zu den Boomregionen der Luftfahrt. Zu verdanken hat die Branche das vor allem der größer werdenden Mittelklasse und der erstarkenden Wirtschaft. Um 8,3 Prozent soll laut dem Luftfahrtverband Iata die Zahl der Meilen 2012 steigen, welche Afrikaner in der Luft zurück legen. Damit wächst der Markt nach dem in Asien und dem im Nahen Osten am drittschnellsten aller Weltregionen.