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China traut dem Dreamliner nicht

Weiterer Rückschlag für Boeings Vorzeigeflieger: Die Zertifizierung in der Volksrepublik wird verschoben. Das Land traut offenbar der Sicherheit nicht.

Immerhin: Es gibt noch Fans. Um 06:10 Uhr am heutigen Morgen traf zum ersten Mal der Dreamliner am Zürcher Flughafen ein. Dutzende Luftfahrtbegeisterte hatten sich extra aus dem Bett gekämpft, um im dichten Nebel der frühen Ankunft beizuwohnen. Qatar Airways fliegt nun regelmäßig mit Boeings modernstem Flieger nach Kloten. Auf der anderen Seite der Welt müssen Aviatik-Fans noch etwas länger warten. Die chinesische Luftfahrtbehörde verweigert der Boeing B787 wegen der neusten Zwischenfälle die Zertifizierung.

Zwei Fluggesellschaften des Landes leiden besonders darunter. China Southern Airlines und Hainan hatten Dreamliner bestellt. Beide Airlines haben jeweils zehn Dreamliner bestellt. Eigentlich sollten die ersten davon bereits im vergangenen Jahr eintreffen. Doch die Behörden machten ihnen einen Strich durch die Rechnung. Bis die aktuellen Probleme gelöst sind, ist offen, wann die Flugzeuge in China zugelassen werden.

Neues Treibstoff-Leck

Und dass das besonders schnell geht, wird immer unwahrscheinlicher. Denn erst am Sonntag wurde das neuste Problem mit dem modernen Jet bekannt. Der Jet von Japan Airlines, der vergangene Woche wegen eines Treibstofflecks den Start in Boston abbrechen musste, entwickelte nun in Tests dasselbe Problem nochmals. Dies erklärte die Airline am Sonntag (13. Januar). Was genau die Gründe sind, müsse man noch ermitteln. Der betroffene Dreamliner bleibe aber zunächst am Boden.

Das Treibstoffleck war nur einer von vielen Zwischenfällen mit dem Dreamliner in der vergangenen Woche. In der Folge ordnete die amerikanische Behörde Federal Aviation Administration (FAA) bereits eine neue Überprüfung des Dreamliners an. Man werde sämtliche Aspekte unter die Lupe nehmen, besonders die Technik. Doch die Behörde beeilte sich auch zu betonen, dass sie die B787 weiterhin für einen sicheren Flieger halte.