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Lion Air greift mit Dreamliner an

De indonesische Fluggesellschaft will auf der Langstrecke massiv expandieren - mit der Tochter Thai Lion mit Basis Bangkok. Helfen soll dabei Boeings 787.

Wenn es nach Lion Air geht, dann müssen sich die großen Fluggesellschaften aus Südostasien bald warm anziehen. Die private Fluglinie aus Indonesien plant einen Angriff auf der Mittel- und Langstrecke. Geschehen soll das aber nicht von der Basis in Jakarta aus. Lion will mit ihrer neuen Tochter Thai Lion am Drehkreuz Bangkok angreifen. 50 weitere Flugzeuge will die Fluglinie in den kommenden fünf Jahren zu diesem Zweck bestellen. Noch vor Ende des Jahres plant Thai Lion Air den Betrieb aufzunehmen.

Profitieren wird davon Boeing. Die Fluglinie ist Stammkundin der Amerikaner und verschaffte ihnen erst Ende 2012 eine Rekordbestellung. 230 Jets orderten die Indonesier damals. Thai Lion soll hauptsächlich mit Boeing 737-900 fliegen. Für die Langstrecke setzt man auf zwei Boeing 787. Ziele, die man anfliegen will, sind unter anderem Delhi, Hongkong, Guanghzou und andere asiatische Metropolen. Man befinde sich in Verhandlungen über die entsprechenden Genehmigungen.

Auf der Schwarzen Liste

Bis die Dreamliner wie ebenfalls geplant nach Europa kommen, wird es aber wohl noch etwas dauern. Denn: Auf der Langstrecke darf die Airline gar nicht alle Ziele anfliegen. Sie steht auf der Schwarzen Liste der EU. Die Flieger dürfen daher keine europäischen Flughäfen ansteuern. Der Grund sind Sicherheitsbedenken.

Damit steht die größte private Fluggesellschaft Indonesiens nicht alleine. Die EU-Behörden trauen dem indonesischen Zertifizierungsprozess nicht. Dieser gewährleiste keine genügende Sicherheit der Passagiere. Indonesien gehört neben der Demokratischen Republik Kongo und Kasachstan zu den Ländern mit den meisten in der EU gesperrten Fluglinien. Nur einzelne Anbieter aus dem Lande, etwa Garuda, sind von der Sperre ausgenommen, da sie sich von einer anderen Behörde zertifizieren lassen.