Letzte Aktualisierung: um 22:35 Uhr

Bahrain Air am Ende

Die Fluggesellschaft aus dem Königreich am Golf ist pleite. Sie groundete deshalb ihre Flotte. Ihr nationalen und internationalen Gegner waren zu stark.

Angesichts des Erfolgs von Emirates und Co. scheint es auf den ersten Blick kaum vorstellbar, dass eine Golf-Airline es nicht schaffen kann. Doch die 2008 gegründete Bahrain Air lässt seit Mitte vergangener Woche alle Flieger am Boden. Sie kündigte die Liquidation des Unternehmens an. Mit vier Airbus flog die Fluggesellschaft 18 Destinationen im Nahen Osten und in Asien an. Nun müssen 300 Angestellte einen neuen Job suchen. Es sei «ein trauriger Tag für alle Passagiere und Anteilseigner», teilte Bahrain Air auf ihrer Webseite mit. Doch man habe keine andere Wahl gehabt.

Ein Grund für das Aus seien die politischen Unruhen, die gerade nun wieder aufflammten. Diese hätten dazu geführt, dass die Nachfrage nach Flugtickets in das Land seit 2011 massiv abgenommen hätten. Auch Regulierung durch den Staat zwang die Fluglinie dazu, ihren Betrieb immer weiter herunterzufahren. Allein in den vergangenen drei Monaten flog Bahrain Air aufgrund von gesperrten Routen und gesunkener Nachfrage Schulden in Höhe von fast 12 Millionen Dollar ein.

Anteilseigner nicht mehr zahlungsbereit

Die wollten die Anteilseigner nicht mehr tragen. Als der Staat Anfang der Woche mehrere Millionen verlangte, um vier gesperrte Strecken wieder zu öffnen, verweigerten sie die Zahlung. Man sah sich erhöhten Schulden, weniger Frequenzen und verärgerten Passagieren gegenüber. Bevor es schlimmer werden konnte, beendete Bahrain Air mit Sitz in Manama den Betrieb.

Für private Fluggesellschaften ist das Bestehen neben den Großen am Golf alles andere als leicht. Auch der Wettbewerb durch die staatliche Gulf Air lastete massiv auf der Airline. Doch selbst der Konkurrentin geht es nicht besonders gut. Der Staat griff seinem Anbieter aber immer wieder unter die Arme und verpasste ihm Finanzspritzen. Doch die gingen einher mit einem massiven Kostensparprogramm, welches auch Stellenstreichungen nach sich zog. Die Konkurrenz durch die von den reichen Emiraten unterstützen Emirates, Etihad und Qatar macht eben auch Gulf Air zu schaffen.