Letzte Aktualisierung: um 9:22 Uhr

Crash in San Francisco

Boeing beschuldigt Asiana

Die Behörden geben am Dienstag den Unglücksgrund für Flug OZ214 bekannt. Schon jetzt nennt Boeing die Schuldigen für den Crash in San Francisco.

Drei Menschen kamen im vergangenen Juli ums Leben, als Asiana-Flug OZ214 bei der Landung in San Francisco verunglückte. 291 Passagiere waren insgesamt an Bord der Boeing 777-200, als sie verunglückte. Fast ein Jahr später will die amerikanische Behörde National Transportation Safety Board (NTSB) am Dienstag (24. Juni) bekannt geben, was der definitive Grund für den tödlichen Unfall des Fliegers war.

Bei Boeing ist man sich aber schon sicher, wer der Schuldige ist. In einem Brief an das NTSB vom März dieses Jahres, der erst jetzt veröffentlicht wurde, heißt es: «Der Unfall resultierte aus dem Versagen der Crew, Geschwindigkeit, Schub und den Flugpfad richtig zu kontrollieren.» Das würde die Beweislage eindeutig zeigen. «Hätte die Crew die entsprechenden Regeln befolgt und ein Durchstarten eingeleitet, hätte sie den Unfall verhindert.»

Auch andere schieben Schuld auf Piloten

Boeing ist nicht alleine mit der Annahme, dass die Piloten Schuld am Unglück tragen. Schon früh zeigte sich, dass der Kapitän den Flieger zwar wieder hochziehen wollte, doch dass es dafür bereits zu spät war.

Der Pilot, der den Flieger landen sollte, hatte viel Erfahrung. Er konnte zum Unglückszeitpunkt auf mehr als 10’000 Stunden Flugzeit zurückblicken, wie Asiana bekannt gab. Er war zwischen 2004 und 2009 auch schon verschiedene Male in San Francisco gelandet. Doch auf der B777 war er ein Neuling. Erst 43 Stunden saß er insgesamt am Steuer der Langstreckenmaschine. Die Landung war seine erste in San Francisco.

Asiana fordert einen Kulturwechsel

Doch sein auf der Maschine erfahrener Arbeitskollege hatte sich nicht getraut, ihn auf mögliche Fehler hinzuweisen. Der Grund: In der koreanischen Kultur ist es oft nicht erwünscht, dass man ranghöheren Angestellten widerspricht. Asiana hat in Folge des Unfalls deutlich gemacht, dass man so etwas nicht mehr dulde und der Widerspruch in solchen Fällen Pflicht sei.