Letzte Aktualisierung: um 13:44 Uhr

Falkland: Alternative Miami

Die Inselbewohner haben Angst, dass Argentinien die Flüge doch noch streicht. Sie suchen eine neue Verbindung.

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Präsidentin Cristina Kirchner tat zwar nicht, was alle erwarteten. In ihrer Rede zu den Falkland-Inseln von vergangenen Dienstag (7. Februar) kündigte sie das Luftverkehrsabkommen von 1999 nicht auf, welches Fliegern von LAN erlaubt, einmal wöchentlich via Argentinien auf das Eiland 460 Kilometer vor der Küste zu fliegen. Doch auf der Insel ist man weiter nervös. Zu aufgeheizt ist die Stimmung zwischen London und Buenos Aires dreißig Jahre nach dem Ausbruch des Krieges um die Inseln. Die Lokalregierung sucht deshalb nun eine Alternative zum LAN-Flug von Punta Arenas via Rio Gallegos. Und sie scheint dabei schon ziemlich fortgeschritten, wie Berichte in argentinischen Medien zeigen.

Das Thema wird offenbar auch auf dem Gipfel zwischen US-Präsident Barack Obama und Großbritanniens Premierminister David Cameron am 13. und 14. März in Washington besprochen. Denn offenbar heißt die Alternative zum Überflug und Zwischenstopp in Argentinien Miami. «Das sind nur elf Flugstunden», erklärte Falkland-Parlamentsabgeordneter Mike Summer der Zeitung Clarin. Andere südamerikanische Staaten halten im Konflikt traditionell zu Argentinien, wodurch sie als Ausgangspunkt ausfallen. So verbietet etwa auch Brasilien Schiffen unter Falkland-Flagge, seine Häfen anzusteuern.

Mangel an Frischwaren

Die Flüge sind für die Bewohner von zentraler Bedeutung, um viele Güter des täglichen Bedarfs auf die Insel zu bringen. Vor allem Frischwaren lassen sich wegen der Restriktionen der Nachbarländer nicht genügend rasch mit dem Schiff zum Eiland bringen. Die Flüge der britischen Armee am Dienstag und Donnerstag reihen zur Versorgung alleine nicht aus.

Dass sich London konkrete Gedanken zur Versorgung der Insel macht, zeigen auch Berichte, wonach Großbritannien in Bälde mit dem Bau eines Flughafens auf Sankt Helena für rund 200 Millionen Dollar beginnen soll. Ursprünglich schon 2005 geplant, wurde das Projekt später auf Eis gelegt. Nun soll es wieder forciert werden – auch um eine Zwischenlandung auf dem Weg zu den Falkland-Inseln zu ermöglichen.