Letzte Aktualisierung: um 20:12 Uhr

777X-10 vs. A350-2000

Airbus und Boeing wollen beide den Längsten

Singapore Airlines bestellt bald neue Flugzeuge. Airbus und Boeing ködern die Airline mit Stretch-Modellen ihrer Langstreckenjets – der 777X-10 und dem A350-2000.

Es ist ein bisschen wie die öffentliche Unterstützung von Politikern durch Prominente: Wenn Fluggesellschaften einem noch nicht gebauten neuen Flugzeug ihren Segen geben, dann erhöhen sich die Chancen, dass das Projekt realisiert wird enorm. Darum kämpfen Airbus und Boeing derzeit.

Beide Flugzeugbauer suchen den Segen von Singapore Airlines, berichtet CNN. Sie wollen, dass die Fluglinie sich hinter eine Stretch-Version der neuesten Langstreckenflieger stellt. Die Boeing 777X-10 und der A350-2000 wären die längsten Langstrecken-Passagierjets der Welt.

Modelle existieren erst auf dem Papier

Die Stretch-Version des Airbus A350 würde rund 79 Meter lang sein und rund 400 Passagiere fassen. Boeings Pendant wäre die 777-10X. Sie soll mit rund 80 Metern sogar noch etwas länger sein und in der Standardausführung 450 Passagiere fassen. Bei Airbus wären es 30, bei Boeing 50 Passagiere mehr als in den derzeitigen größten 777- und A350-Modellen.

Noch existieren beide Modelle freilich nur auf dem Papier. Aber beide Hersteller würden massiv für die neuen Jets werben, berichtet eine Quelle CNN. Noch vor Ende des Jahres werde Singapore Airlines sich entscheiden, welche der beiden Varianten sie favorisiert.

Flugzeug kommt auf den Radar

Eine Garantie, dass der Jet dann auch wirklich gebaut wird, gibt es zwar nicht. Aber in der Regel ist ein solches «Endorsement» eine Art Startschuss. Es gibt das Signal an den Aufsichtsrat, dass Kunden den neuen Flieger auch wirklich wollen und gleichzeitig kommt er so auch bei anderen potenziellen Kunden auf den Radar.

Beide Flugzeugbauer kommen mit den neuen Designs auch einem Kundenbedürfnis nach, das andere Modelle schlechter aussehen lässt: Vierstrahlige Flugzeuge wie der Airbus A380 oder Boeings Jumbo 747 sind bei Kunden weniger gefragt – auch, weil sie weniger Flexibilität bieten. Zwar fasst der A380 mit 550 Passagieren in der Standardausstattung immer noch mehr Reisende als alle anderen Passagierflugzeuge. Aber die Boeing 777 und der Airbus A350 können an mehr Flughäfen weltweit landen als die Jumbos, für die es spezielle Ausstattung braucht.

Mehr Flexibilität

Die Boeing 777X bekommt zu diesem Zweck sogar extra Tragflächen, die sich einklappen lassen, um so keine anderen Flugzeuge während des Rollen zu behindern. Die Tragflächen des A350 sind etwas weniger lang. Ein Vorteil von Airbus: Die A350-Familie befindet sich bereits im Bau, neue Flugzeugmodelle befinden sich ab 2017 nicht in der Pipeline. Das heißt, Airbus könnte den neuen Flieger schneller bauen. Boeings Produktionspläne sind bis 2021 ausgelastet.