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Wunderwaffe gegen Heathrow

Nach Jahren der Krise baut Aer Lingus ihr Langstreckenangebot massiv aus. Die irische Nationalairline fliegt neu an die US-Westküste und nach Kanada.

Die tiefe Wirtschaftskrise in Irland scheint fast vergessen. Drei Jahre in Folge schrieb Aer Lingus nun schon schwarze Zahlen. Möglich wurde das dank rigoroser Sparmaßnahmen. Nun fühlt sich die Fluggesellschaft wieder genug stark, um zu expandieren. «Das ist ein neues Kapitel für uns. Wir schalten zurück auf Wachstumsmodus», sagte Vorstandsvorsitzender Christoph Müller am Donnerstag (4. Juli) vor der Presse. Die Iren setzen dabei ganz auf den transatlantischen Verkehr. Ihre Trumpfkarte ist die Basis Dublin. Einwohner aus dem Norden Großbritanniens würden zunehmend am Flughafen der irischen Hauptstadt umsteigen, statt im weiter entfernten und ständig verstopften London Heathrow, erklärt Aer Lingus. «Je weiter man im Norden lebt, desto mehr Zeit spart man», so Müller gemäß der Zeitung The Irish Independent.

Der deutsche Chef von Aer Lingus, der zuvor bei Tui, DHL, Sabena und Lufthansa tätig war, baut deshalb das Langstreckenangebot kräftig aus. Bislang bietet die irische Airline einzig Flüge nach Boston, Chicago, New York und Orlando an. Doch jetzt wird das Streckennetz erweitert. Neu fliegt sie ab Dublin auch nach San Francisco und Toronto. Die Westküste der USA bedient Aer Lingus ab März 2014 fünf Mal wöchentlich mit einem Airbus A330. In die kanadische Metropole geht es im Sommer täglich und im Winter vier Mal pro Woche mit einer Boeing B757. Die dazu nötigen neuen Flieger werden geleast.

«Von Erfolg zu Erfolg»

Zusätzlich zu den neuen Destinationen werden zwei B757 in Shannon stationiert. Damit baut Aer Lingus die Frequenzen ab der westirischen Stadt nach New York und Boston auf ganzjährig aus. Die Kapazität der Iren im Interkontinentalverkehr steigt durch die Maßnahmen insgesamt um 24 Prozent. Müller: «Wir eilen von Erfolg zu Erfolg».